Einführung ins Höhlentauchen

cavediveronthewayDas Höhlentauchen ist zweifelsohne eine der faszinierendsten Spezialgebiete des Tauchsports überhaupt. Allerdings verlangt diese Aktivität nach einer grundsoliden und seriösen Ausbildung. Taucher, die nicht mindestens ein T** CMAS Brevet (oder ein äquivalentes) besitzen, die Probleme mit Dunkelheit und engen Räumen haben, die Mühe haben, ihre umfangreiche Ausrüstung korrekt zu bedienen, sollten nicht mit diesem Sport beginnen.

Allein schon der Gedanke, sich Hunderte von Metern vom Eingang unter Wasser in einem Berg aufhalten zu müssen, löst bei vielen Menschen ein Unbehagen oder gar Angst aus. Wer dann zusätzlich noch unter Klaustrophobie leidet, ist im Bereich Höhlentauchen fehl am Platz und tut weder sich, noch seinen Partnern einen Gefallen.

Leider ist (weltweit gesehen) die Unfallrate beim Höhlentauchen höher als beim normalen Freiwassertauchen und ist sogar noch höher als beim Klettern. Eine Höhle vergibt dir nicht den geringsten Fehler. Praktisch alle Unfälle müssen als schwer bezeichnet werden und enden meistens tödlich. Wer z.B. die Orientierung verliert, wem die Luft ausgeht, wer sein Flaschendepot verpasst oder in einem Engnis stecken bleibt, wer sich in einer Leine verheddert und sich nicht rasch befreien kann, dem droht der Tod durch Ertrinken. Sogar der im Freiwasser harmlose Riss eines Flossenriemchens kann in einer Höhle unangenehme Folgen haben.

caveentranceFür diese Risiken wird der Taucher aber mit atemberaubenden Eindrücken reichlich entschädigt. Glasklare Sicht, verschlungene Gänge, Abgründe und Kamine, sich vor einem auftun, riesige unterirdische Hallen, ganze Felder mit Stalaktiten und Stalagmiten, wunderschöne Sinterungen, riesige Felsplatten, die irgendwann aus der Decke heraus gebrochen sind und wie von Riesenhand verstreut nun herumliegen.

Auch der Höhleneingang selbst, resp. der Quelltopf, kann ein eindrucksvolles Naturerlebnis bieten. Kleine verborgene Waldseen, Seerosenteiche, Schwärme kleinster Jungfische, die sich vor den Sonnenstrahlen abzeichnen, Millionen von Larven auf dem Grund, Ketten von Fischlaich, für einen naturverbundenen Menschen der ideale Ort, um Stress und Hektik des Alltags hinter sich zu lassen.

 

Keine noch so gute Freiwasser-Tauchausbildung ist in
der Lage, dich auf die Besonderheiten des Höhlenmilieus
umfassend vorzubereiten!

10 Empfehlungen zum sicheren Höhlentauchen:

  • Tauche nie in eine Grotte oder Höhle ohne eine entsprechende seriöse Höhlentauchausbildung und der passenden Ausrüstung. Ungenügende oder gar komplett fehlende Höhlentauchausbildung und/oder mangelhafte Ausrüstung ist nach den vorliegenden Unfallstatistiken eindeutig die Haupt-todesursache beim Höhlentauchen.
  • Erlerne das Höhlentauchen bei einer anerkannten, seriösen Höhlentauch-Ausbildungsorganisation (z.B. SCD, NACD oder NSS/CDS) und nicht bei einer reinen Freiwasser Ausbildungsorganisation. Diese bieten höchstens Cavern (Grotten) – Tauchen an und dies vielfach mit Instruktoren, die keinerlei Höhlenerfahrung haben!
  • Suche dir deinen Tauchlehrer oder Guide sehr sorgfältig aus! Schliesslich vertraust du ihm dein Leben und deine Gesundheit an. Die Höhle vergibt keine Fehler, du kannst nirgends rasch an die Oberfläche auftauchen. Ueberprüfe deshalb die Qualifikation und die Ausbildungsberechtigung deines Tauchlehrers oder Guides rechtzeitig.
  • Tauche nur mit kompletter, dem Tauchgang angepasster Ausrüstung, die tadellos funktioniert und die du blind beherrschst. Dies ist viel wichtiger, als irgend eine Ausrüstung, die dir von einem „Guru“ aufgeschwatzt worden ist. Es gibt nie nur eine einzige richtige Konfiguration! Ausrüstungsteile, die du für einen Tauchgang nicht benötigst, nimm gar nicht erst mit.
  • Mache dich rechtzeitig mit der Funktionsweise der Ausrüstung deines Tauchpartners vertraut. In einem Notfall musst du unter Umständen praktisch blind auch seine Gerätschaften bedienen können.
  • Dein Leben kann von einer sorgfältigen Vorbereitung und Planung deines Tauchganges abhängen. Führe in jedem Falle vor dem Tauchgang ein sauberes, komplettes Briefing mit deinem Partner durch. Vor dem Abtauchen wird ebenfalls immer ein gegenseitiger Partner-Check („head-to-toe“), sowie auf geringer Tiefe ein Dichtigkeits-Check durchgeführt. Mit einem Leck, und wenn es noch so klein ist, wird nie abgetaucht!
  • Machos haben in Höhlen meist ein kurzes Leben. Solltest du ein ungutes Gefühl bezüglich des Tauchganges haben oder dich sonst nicht wohl fühlen, so sage den Tauchgang ab, oder brich ihn ab und kehre um.
  • Halte dich eisern an die 3L-Regel (Luft-Leine-Licht) und verletze niemals die Regeln für das Gas-Management (1/3- , 1/4- , 1/5…….-Regel).
  • Halte dich an alle übrigen Sicherheitsregeln und an die SCD Standards.
  • PLAN YOUR DIVE – DIVE YOUR PLAN!

Sichere Höhlentauchgänge wünschen Dir das Team von
Swiss Cave Diving und Swiss Cave Diving Instructors
Und
Skualo Portocolom